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Begriffserklärung

Weitere Hinweise:  http://libserver.cedefop.eu.int/vetelib/eu/pub/cedefop/ref/2004_0001_ml.pdf

assessment
Bewertung (von Kompetenzen)
Oberbegriff für alle Methoden und Verfahren zur Beurteilung / Einschätzung der Leistung (Kenntnisse, Know-how und Kompetenzen) einer Person oder Gruppe; führt
normalerweise zur Zertifizierung. Anmerkung: Im Englischen bezieht sich der Begriff „assessment“ eher auf die Bewertung von Kompetenzen; die Bewertung von
Ausbildungsmethoden oder Anbietern wird zumeist als „evaluation“ bezeichnet.

basic skills
Grundkompetenzen / Grundfertigkeiten / Basis-,
Kernqualifikationen
Bezeichnet die grundlegenden Fertigkeiten und Fähigkeiten bzw. Kompetenzen, die unabdingbare Voraussetzung sind für die Lebensbewältigung in zeitgenössischen
Gesellschaften, wie z. B. die Fähigkeit, ein Gespräch zu führen (Reden und Zuhören) sowie Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse.
Quelle: Cedefop, 2000.
Verwandte Begriffe: grundlegende Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) / grundlegende IKT-Kompetenzen, neue Grundkompetenzen / neue Grundfertigkeiten / Basis-, Kernqualifikationen

certification (of skills and competences)
Zertifizierung (von Kompetenzen)
Formelle Validierung von Kenntnissen, Know-how und/oder Kompetenzen des Einzelnen im Gefolge eines standardisierten Bewertungsverfahrens. Die Zertifizierung schließt mit der Verleihung einer (anerkannten) formalen Qualifikation (Befähigungsnachweis, Bescheinigung, Diplom, Zertifikat oder Zeugnis) durch eine akkreditierte ausstellende
Stelle oder Behörde.
Anmerkung: Durch Zertifizierung werden die Resultate sowohl des formalen Lernens (im Rahmen von Ausbildungsmaßnahmen) als auch des informellen / nicht formalen Lernens validiert.
Quelle: Cedefop, 2002.
Verwandte Begriffe: ausstellende Stelle oder Behörde, Befähigungsnachweis / Bescheinigung / Diplom / Zertifikat / Zeugnis, Qualifikation, Validierung informellen / nicht formalen Lernens

competence
Kompetenz
Die Fähigkeit zur Anwendung von Kenntnissen, Know-how und Fähigkeiten in einem gewohnten oder neuen Zusammenhang.
Quelle: Cedefop, 2002.
Verwandte Begriffe: Wissen / Kenntnis, Know-how, spezifische bzw. berufliche Fähigkeiten und/oder Fach-/Sachkenntnisse und Fähigkeiten

credit transfer system (ECTS and ECVET)
System zur Anrechnung von Studien- /
Praktikumleistungen in der Berufsbildung
Bezeichnung für ein System, das es erlaubt, (im Rahmen eines Kurses, einer Ausbildung oder eines Praktikums erbrachte) Lernleistungen anhand von Anrechnungspunkten,
die im Rahmen von Ausbildungsprogrammen validiert werden, zu erfassen und zu vergleichen und sie zwischen verschiedenen Einrichtungen zu transferieren.
Anmerkungen: Ein System zur Anrechnung von Studien- / Praktikumleistungen fördert die Transparenz und Vergleichbarkeit von Bildungs- und Ausbildungswegen, -curricula und -systemen. Im Rahmen eines solchen „Kredittransfersystems“ werden für jede Ausbildungseinheit (einen Kurs, einen Ausbildungsabschnitt oder
ein Praktikum), die der Lernende absolvieren muss, um – in einer Schule oder einer beruflichen Bildungseinrichtung – ein Ausbildungsprogramm (inklusive Prüfungen bzw. anderen Bewertungsverfahren) mit Erfolg zu durchlaufen und abzuschließen, Anrechnungspunkte mit einem bestimmten Wert vergeben. 2002
hat die Europäische Kommission eine Sachverständigengruppe eingerichtet, die den Auftrag hat, ein europäisches System zur Anrechnung von Studien- / Praktikumleistungen in der Berufsbildung zu erarbeiten.
Quelle: Sachverständigengruppe „System zur Anrechnung von Studien- / Praktikumleistungen in der Berufsbildung“ und Cedefop, 2003.

experiential learning  see informal learning
informelles Lernen
Lernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit stattfindet. Es ist (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) nicht organisiert oder strukturiert. Informelles Lernen ist in den meisten Fällen nichtintentional und führt normalerweise nicht zur Zertifizierung.
Anmerkung: Informelles Lernen wird auch oft als Erfahrungslernen bezeichnet.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandte Begriffe: Lernen, nicht formales Lernen, formales Lernen, Validierung informellen / nicht formalen Lernens

formal learning
formales Lernen
Lernen, das in einem organisierten und strukturierten Kontext (Bildungs- oder Ausbildungseinrichtung, am Arbeitsplatz) stattfindet, explizit als Lernen bezeichnet wird
und (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) strukturiert ist. Formales Lernen ist aus der Sicht des Lernenden zielgerichtet und führt im Allgemeinen zur Zertifizierung.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandte Begriffe: informelles Lernen, Lernen, nicht formales Lernen

informal learning
informelles Lernen
Lernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit stattfindet. Es ist (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) nicht organisiert oder strukturiert. Informelles Lernen ist in den meisten Fällen nichtintentional und führt normalerweise nicht zur Zertifizierung.
Anmerkung: Informelles Lernen wird auch oft als Erfahrungslernen bezeichnet.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandte Begriffe: Lernen, nicht formales Lernen, formales Lernen, Validierung informellen / nicht formalen Lernens

know-how
Know-how
Das Wissen, wie man eine Sache praktisch verwirklicht, anwendet o.ä.
Quelle: Duden Deutsches Universalwörterbuch.

knowledge
Wissen
Die Definitionen von Wissen („knowledge“) sind Legion; dennoch fußen moderne Konzeptionen des Wissensbegriffs im Allgemeinen auf einer Reihe grundlegender
Oppositionen:
(a) Aristoteles trifft eine Unterscheidung zwischen theoretischer und praktischer Logik. In Anlehnung an diese Opposition wird in der modernen Theoriebildung (Alexander et al., 1991) zwischen deklarativem (theoretischem) und prozeduralem (praktischem) Wissen
unterschieden. Zum deklarativen Wissen zählen Assertionen über bestimmte Ereignisse, Sachverhalte und empirisch fundierte Generalisierungen sowie das Verständnis der grundlegenden Wirkungszusammenhänge, welche die Realität kennzeichnen. Prozedurales Wissen umfasst heuristisches Wissen, Methodenkenntnisse, Planung, Vorgehens- und Verfahrensweisen, Arbeitsroutinen, strategisches und taktisches Wissen und die Kenntnis
von Techniken und „Kniffen“ (Ohlsson, 1994);
(b) es sind unterschiedliche Formen des Wissens zu unterscheiden, die Ausdruck verschiedenartiger Wege sind, sich Kenntnisse über die Welt anzueignen. Es wurden zahlreiche Versuche unternommen, einschlägige Systematiken zu erstellen; besonders häufig scheint man sich dabei auf folgende Kategorien zu stützen:
- objektives (naturbezogenes bzw. wissenschaftliches) Wissen; Bezugspunkt für die Bewertung dieses Wissens sind gesicherte Erkenntnisse;
- subjektives (literarisches/ästhetisches) Wissen; Bezugspunkt für die Bewertung dieses Wissens ist Authentizität;
- moralisches (zwischenmenschliches/normatives) Wissen; Bezugspunkt für die Bewertung dieses Wissens ist die Akzeptanz durch die Gemeinschaft (richtig/falsch);
- religiöses/geistliches Wissen; Bezugspunkt für die Bewertung dieses Wissens ist eine göttliche Instanz (Gott).
Diese grundlegende Wissensauffassung prägt die Fragen, die wir stellen, die Methoden, die wir anwenden, und die Lösungen, die wir erarbeiten, um unser Wissen zu erweitern.
(c) Wissen umfasst gleichermaßen implizites, nur mittelbar zum Ausdruck kommendes Wissen - „tacit knowledge“ – und explizit gemachtes Wissen - „explicit knowledge“.
„Tacit knowledge“ (Polanyi, 1966) bezeichnet Wissen, über das der Lernende verfügt und welches auf dessen kognitive Prozesse einwirkt, dabei aber nicht notwendigerweise zum Ausdruck kommen bzw. dem Lernenden bewusst sein muß. „Explicit knowledge“
bezeichnet Wissen, das der Lernende einer bewussten Überprüfung unterziehen kann; hierzu zählt auch implizites Wissen - „tacit knowledge“ -, welches, indem es zur Herausbildung eines „gedanklichen Objekts“ (Prawat,1989) führt, explizite Form annimmt.
Quelle: Cedefop, 2000.

knowledge society/knowledge-based society
Wissensgesellschaft
Eine Gesellschaft, deren Prozesse und Verfahren auf der Erzeugung, Verbreitung und Anwendung von Wissen basieren.
Quelle: Cedefop, 2001, in Europäische Kommission, Mitteilung Einen europäischen Raum des lebenslangen Lernens schaffen, KOM(2001) 678 endg.

learning
Lernen
Der Begriff „Lernen“ bezeichnet einen kumulativen Prozess, in dessen Rahmen sich der Einzelne Kenntnisse von wachsendem Komplexitäts- und Abstraktionsgrad (Begriffe,
Kategorien, Verhaltensmuster oder Modelle) und/oder Kompetenzen sukzessive aneignet.
Quelle: leicht verändert übernommen aus Lave, 1997. Verwandte Begriffe: Lernen durch Praxis, Lernen durch
Anwendung

learning by doing
Lernen durch Praxis / Praxislernen / Learning-by-doing
Bezeichnet Lernen ohne Anleitung durch wiederholtes Durchführen einer bestimmten Arbeitsaufgabe.
Quelle: Cedefop, 2000.
Verwandte Begriffe: Lernen, Lernen durch Anwendung

learning by using
Anwendungslernen / Lernen durch Anwendung /
Bezeichnet Lernen ohne Anleitung durch die wiederholte Anwendung von Werkzeugen bzw. Geräten oder Anlagen.
Quelle: Cedefop, 2000.
Verwandte Begriffe: Lernen, Lernen durch Praxis

learning content
Lerninhalt / Lernstoff / Unterrichtsstoff
Bezeichnet die Summe aller Stoffe und Aktivitäten, die dem Einzelnen oder einer Gruppe von Lernenden im Rahmen einer Bildungs- bzw. Ausbildungsmaßnahme vermittelt und
abverlangt werden.
Quelle: leicht verändert übernommen aus Europäische Stiftung für Berufsbildung, 1997.

learning outcomes
Lernergebnisse
Bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse, Fähigkeiten und/oder Kompetenzen, die eine Person nach Durchlaufen eines Lernprozesses erworben hat und/oder nachzuweisen
in der Lage ist.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandte Begriffe: Bewertung (von Kompetenzen), Zertifizierung (von Kompetenzen)

lifelong learning
lebenslanges Lernen
Alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Fähigkeiten, Kompetenzen und/oder Qualifikationen dient und im Rahmen einer
persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandte Begriffe: (berufliche) Fort- und Weiterbildung, Erwachsenenbildung, lebensumspannendes Lernen

lLifewide learning
lebensumspannendes Lernen
Jede formale, nicht formale oder informelle Lerntätigkeit in allen (d. h. persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen) Lebensbereichen und
während des gesamten Lebens.
Anmerkung: lebensumspannendes Lernen ist eine Dimension des lebenslangen Lernens.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandte Begriffe: (berufliche) Fort- und Weiterbildung, Erwachsenenbildung, lebenslanges Lernen

new basic skills
neue Grundkompetenzen / neue Grundfertigkeiten /
neue Basisqualifikationen
Bezeichnet die neuen Grundfertigkeiten, die unabdingbare Voraussetzung für die Lebensbewältigung in zeitgenössischen Gesellschaften sind und die anderen
Grundkompetenzen ergänzen. Die neuen Grundfertigkeiten sind: Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT-Kompetenzen), Fremdsprachen, technologische Kultur, Unternehmergeist und soziale Fähigkeiten.
Quelle: Cedefop, 2003, leicht verändert nach: Europäischer Rat (Lissabon). Schlussfolgerungen des Vorsitzes, Abs. 26.
Verwandte Begriffe: Grundkompetenzen / Grundfertigkeiten / Basis-, Kernqualifikationen, Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) / IKTKompetenzen)

non-formal learning
nicht formales Lernen
Bezeichnet Lernen, das in planvolle Tätigkeiten eingebettet ist, die nicht explizit als Lernen bezeichnet werden (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung), jedoch ein
ausgeprägtes „Lernelement“ beinhalten. Nicht formales Lernen ist im Allgemeinen intentional aus Sicht der Lernenden und führt üblicherweise nicht zur Zertifizierung.
Anmerkung: Nicht formales Lernen wird auch als halb strukturiertes Lernen bezeichnet.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandte Begriffe: formales Lernen, informelles Lernen, Lernen, Validierung informellen / nicht formalen Lernens

programme (of education or training)
(Bildungs- oder Ausbildungs-)Programm
Bezeichnet ein systematisch gegliedertes Gesamtpaket von Maßnahmen, Lerninhalten und/oder Methoden, die innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zur Anwendung kommen, um bestimmte Bildungs- oder Ausbildungsziele (die Vermittlung von Kenntnissen, Fähigkeiten oder Kompetenzen) zu realisieren.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandter Begriff: Curriculum

recognition of skills and competences
Anerkennung (von Kompetenzen)
(a) Formelle Anerkennung: Der Prozess der formellen Anerkennung des Wertes von Kompetenzen, entweder
- durch den Verleih von Bescheinigungen/Zeugnissen oder
- durch den Verleih von Entsprechungen,
Anrechnungspunkten oder durch die Validierung vorhandener Kompetenzen; und/oder
(b) gesellschaftliche Anerkennung: die Anerkennung des Wertes von Kompetenzen durch Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandte Begriffe: (gegenseitige) Anerkennung von Qualifikationen, Validierung informellen / nicht formalen Lernens, Zertifizierung

specific learning outcomes    see: learning outcomes
Lernergebnisse
Bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse, Fähigkeiten und/oder Kompetenzen, die eine Person nach Durchlaufen eines Lernprozesses erworben hat und/oder nachzuweisen
in der Lage ist.
Quelle: Cedefop, 2003.
Verwandte Begriffe: Bewertung (von Kompetenzen), Zertifizierung (von Kompetenzen)

validation of learning (non-formal and informal)
Validierung informellen / nicht formalen Lernens
Der Vorgang der Bewertung und der Anerkennung eines ganzen Spektrums von Wissen, Know-how, Fertigkeiten und Kompetenzen, die Personen im Laufe ihres Lebens in
unterschiedlichen Zusammenhängen, z. B. durch Bildung, bei der Arbeit und in der Freizeit, erworben haben.
Quelle: leicht verändert übernommen aus The International Encyclopaedia of Education.